Großer Preis der Diagonale – bester Dokumentarfilm
Die Jury begründet ihre Entscheidung mit folgenden Worten:
„Zuerst macht der Vater das Geständnis, immer wieder eine Freundin (die Mutter: „was heißt eine, viele!“) gehabt zu haben und dann entdeckt man, dass die beiden ein Arrangement leben: Er lebt unten im Keller, sie oben im Haus – und man denkt möglicherweise an eine moderne Familienkonstellation. Doch die Fassade bröckelt schnell und das zweckbringende Arrangement ist das pure Unglück. Oder eben nicht: Denn eigentlich kann man hier lesen, wie nahe Glück und Unglück beieinander liegen können, wer wem was wann vererbt und wie nervig die eigenen Eltern sein können – ob sie reden, oder nicht. Mit Witz und Humor fängt die Regisseurin eigene Gefühle, Nähe und Distanz zwischen allen Beteiligten ein. Ihr Blick nimmt dabei auch die kleinen Gesten des Wohlseins und Miteinanders wahr. Ivette Löcker gelingt ein mutiges Beschreiben des eigenen Familiengeflechts und sie öffnet damit die Möglichkeit, über das Konstrukt Familie im Allgemeinen nachzudenken.”