WIR SUCHEN ENGAGIERTE MENSCHEN FÜR EINEN MUSIKVIDEO-DREH am 4./5.12. Wir sind SEKTSPÄTSTÜCK, eine avantgarde-Pop Band aus Berlin. Für unser MUSIKVIDEO über die individuelle, kulturelle und institutionelle Ebene von SEXUELLER GEWALT AN FRAUEN* suchen wir noch KAMERAMENSCHEN, LICHTMENSCHEN und DARSTELLERINNEN*. Wir freuen uns auch über jede andere Unterstützung!
Trigger-Warnung: Im folgenden Text wird es um sexuelle Gewalt an Frauen* gehen.
„Immer diese Frauen*, die wagen, NEIN zu sagen.
Die deine Hände von ihren Hintern schlagen
Das wird MANN ja wohl nochmal tun dürfen
Wann sind denn alle nur so zimperlich geworden“
Ich, June, die Sängerin von SektSpätStück und Autorin dieser Zeilen, wurde bereits im Dunkeln bis in meine Wohnung verfolgt, im Park eines Altenheim vergewaltigt, im Schlaf begrabscht und im Auto bedrängt. All das, von ausschließlich männlichen* Personen. All das, ohne dass ich eine Anzeige erstattet hätte. Zu groß die Angst, dass ich etwas falsch gemacht haben könnte, zu groß die Scham. Inspiriert durch die vielen mutigen Betroffenen in meinem Umfeld und in der Öffentlichkeit, die einen anderen Weg gewählt haben, schrieb ich das Lied „Nein-Sagerin“. Es ist ein feuriger und zugleich vulnerabler Song über meine Erlebnisse, die ich in wütender, frecher und ironischer Art und Weise versucht habe auszudrücken.
Oben lest ihr einen Auszug aus dem hymnen-artigen Refrain, den ich mit voller Inbrunst an alle weiblichen* Betroffenen richte. Und es sind ALLE betroffen. Für das entsprechende Musikvideo suche ich Mitstreiter*innen, die gemeinsam mit unserem großartigen Team dem Tabu der sexuellen Gewalt das Schweigen aus den Segeln nehmen wollen.
Uns ist zu 100% bewusst, dass solch ein sensibles Projekt nur in einem geschützten Raum funktionieren kann. Deswegen werden Rebecca Siefer, eine ausgebildete Sexualcoachin und Simone Katter, eine Anti-Social Justice Trainerin von der Vorbereitungssession bis zum letzten Shot mit ihrer Coaching-Expertise begleiten. Gemeinsam erarbeiten wir die unterschiedlichen Ebenen sexualisierter Gewalt in unserer Gesellschaft, um diese im Anschluss schauspielerisch im Video darzustellen.
Uns ist bewusst, dass während unserer gemeinsamen Erfahrung traumatische Erfahrungen getriggert werden können. Es ist uns daher wichtig, direkt transparent zu machen, dass keine von uns in der Traumata-Bewältigung ausgebildet ist. Wir freuen uns auf dich, wenn du mit uns vor oder hinter der Kamera für eine Entabuisierung von sexuellen Übergriffe gegen Frauen* kämpfen möchtest. Leider können wir nur das Catering und die Infrastruktur für die Drehtage stellen.
Infos zur Crew: Fest zugesagt haben bisher nur Weiße Frauen. Einige Mitglieder fühlen sich der LGBTIQA+ Community zugehörig.
Jedes Mitglied unseres Teams bezeichnet sich selbst als antirassistisch und ist auch immer wieder bereit, an eigenen Diskriminierungsmustern zu arbeiten. Natürlich reicht uns das nicht – wir versuchen gerade, unser Team vor und hinter der Kamera diverser zu gestalten und richten uns daher aktiv an Menschen, die sich von uns angesprochen und mitgedacht fühlen.
Schreib mir gern direkt eine kurze DM, in der steht, wie genau und warum du dabei sein kannst/möchtest.
* Wir haben uns für die Nutzung des Sternchens entschieden, um auf die soziale Konstruktion dieser Kategorie hinzuweisen. Für uns meint das Wort Frau* / weiblich* alle die, die sich hinsichtlich ihrer Geschlechtsidentität als Frau* / weiblich* begreifen und als solche von anderen wahrgenommen werden wollen.